Norwegen ist bekannt für Schnee, Fisch und die klassischen nordischen Holzhäuser, aber dass hinter Norwegen noch so viel mehr steckt, war uns am Anfang unserer Reise noch nicht klar. Vor allem ist uns Norwegen in Sachen Schulsystem weitaus fortschrittlicher. Die Schüler arbeiten meist nur mit Laptop und was uns besonders erstaunt hat, war die freundschaftliche Beziehung zwischen den Schülern und den Lehrern, die sich ausschließlich beim Vornamen ansprachen. In vielen Klassen war es Tradition, jeden Freitag Kuchen zu essen, den ein Schüler für die ganze Klasse und den Lehrer mitbrachte. Jedoch spiegelte sich die lockere Einstellung der Norweger nicht nur in der Schule wieder, sondern auch in der Hauptstadt Oslo. Schon auf den ersten Blick bemerkten wir, wie ruhig und entspannt dort alles war. Natürlich ist die eher moderne Architektur in Oslo nicht mit der von bayrischen Altstädten zu vergleichen, aber dennoch haben wir Akerhus (Die Festung Oslos) und das Opernhaus (Bild 1) bewundert. In unseren Augen war der öffentliche Nahverkehr herausragend, sodass es keine Probleme gab, von einem Stadtende zum anderen zu kommen, vor allem, wenn man noch bedenkt, dass wirklich jeder Englisch sprechen konnte und sehr hilfsbereit war. Außerdem haben sehr viele Norweger in der dortigen Region einen sehr sportlichen Lebensstil. Fußball und Eishockey sind weit verbreitet, aber auch der mehrmals wöchentliche Fitnessstudiobesuch und das Laufen sind sehr beliebt. Dies konnten wir am dauerhaften Vorbeijoggen anderer Leute sehen, egal wann und wo wir waren. Auch hatten wir die Möglichkeit zwei Sportevents zu besuchen. Einmal ein Eishockeyspiel von Valentinas Gastschwester und ein andermal ein Fußballspiel des örtlichen Zweitligisten Stabaek IF. Wie viele andere Familien in Norwegen hatte auch die Familie eines Freundes meines Gastbruders ein Ferienhaus in den ca.3 h nordwestlich von Oslo liegenden Bergen, wo sie mehrmals im Monat über das Wochenende hinfahren. So hatte auch unsere Freundesgruppe die Möglichkeit ein Wochenende dort zu verbringen und die atemberaubende, in weiß gebettete Berglandschaft zu bewundern (Bild 3). Wir waren Wandern (Bild 4), joggen und haben auch viele Saunagänge unternommen. Die Abende haben wir mit gutem Essen, Gemeinschaftsspielen und Musik ausklingen lassen. Alles in allem hat der vierwöchige Aufenthalt in Norwegen uns nicht nur Fortschritte in Englisch und Norwegisch, sondern auch unvergessliche Erinnerungen und tolle, neue Freunde beschert.